ARTIKEL der Passauer Neuen Presse

Gründung vor 100 Jahren
So feiert die Feuerwehr Altersham ihr großes Jubiläum

05.05.2025|
 

Johanna Maier

Domkapitular Pfarrer Dr. Wolfgang Schneider segnete die neue Fahne der Altershamer Feuerwehr und die Fahnenbänder,
Gemeindereferentin Anna Perl war mit dem Weihwasser zur Stelle. − Foto: Maier

Die Feuerwehr Altersham hat ihr 100-jähriges Bestehen mit Fahnenweihe gefeiert. Auch das ganze Dorf mit Umgebung war auf den Beinen und zeigte seine tiefe Verbundenheit mit der Wehr.

Zeltdisco und Gerhard Polt mit den Well-Brüdern sowie das Totengedenken mit dem Bayerischen Abend waren bereits Vergangenheit, als am Sonntag früh der großartige Festteil begann. Die zahlreichen Feuerwehr- und Ortsvereine wurden von der Pfarrkirchner Trachtenblaskapelle und der Trifterner Musikkapelle ins Festzelt am Schellberg gespielt.



Auf der Bühne machten sich die „Bergdachsen“ mit ihrer boarisch-fetzigen und modernen Musik bereit. Weißwürste wurden zum Frühstück serviert. Wermutstropfen: Ein Regenschauer lies den geplanten Umzug zum eigens aufwendig errichteten Altar mit Glockenturm nicht zu. Kurzum wurde der Gottesdienst im Festzelt gefeiert, was dem Gründungsfest keinen Abbruch tat.

Segen für Fahne und Bänder
Domkapitular Pfarrer Dr. Wolfgang Schneider zelebrierte den feierlichen Festgottesdienst auf der Bühne, die Gruppe „Nepomuk“ sorgte für eine wunderbare musikalische Umrahmung. „Heut ist Namenstag des Hl. Florian, ein idealer Tag für die Feier“, so der Pfarrer. Lena Meiereder trug die Kyrierufe vor, Stadtrat und Mitglied des Festausschusses, Martin Hofer, sprach die Lesung. In seiner Predigt sprach der Pfarrer vom Kinderwunsch „ich will Feuerwehrmann werden“, helfen sei die Faszination dabei. Eine Ausbildung sei unverzichtbar, Technik und Fahrzeuge wichtig, ebenso gut eingeübte Männer und Frauen. Herzensbildung brauche man beim Einsatz, und man müsse Verantwortung übernehmen. „Die Fähigkeiten eines tatkräftigen Feuerwehrlers sind ein Segen,“ so Schneider. Fahne und Fahnenbänder seien ein Zeichen der Freude, der Gemeinschaft und so wurden diese feierlich gesegnet.



Die Festdamen hefteten anschließend ihre Bänder an die Fahne. Fahnenmutter Andrea Meiereder sprach als erste der Festdamen ihren Prolog: Ob es brennt, ein Unwetter oder Hochwasser ist, ihr seid zur Stelle, das ist gewiss. Fahnenbraut Martina Meiereder sagte, „so oft habt ihr Jahr für Jahr bei Feuersnot und Sturmgefahr Gesundheit und Leben für uns gewagt.“ Trauermutter Rosina Wimmer: „Unseren Verstorbenen zum Gedenken wolln ma eana a stilles ,Vater unser‘ schenken. Festbraut Veronika Wimmer wünschte „vui Glück und Segen, beim Einsatz und auf gefährlichen Wegen“. Patenbraut Patricia Bauer: „I bin heit do und übareich mit freudiger Hand für euer stolze Fahn ein weiteres Band.“ Patenbraut Laura Doblinger von der Feuerwehr Pfarrkirchen meinte abschließend, mit ihrem Band solle an Treue, Mut und Zusammenhalt erinnert werden, an Stärke im Einsatz ob Jung oder Alt.

Taferlbua Simon Nöhmeier meinte, er trage das Taferl „mit an großn Stoiz, do braucht ma scho an bisserl Schmoiz“. Nach der Bayernhymne wurde den vielen Gästen Essen serviert vom Patenverein.



Landrat Michael Fahmüller lobte die Feuerwehr Altersham und überreichte eine Spende. MdL Martin Wagle sprach von einem großartigen Vorbild der FFW Altersham für das Ehrenamt. Kreisbrandrat René Lippeck lobte die Altershamer Wehr als 100 Jahre Stützpunkt rund um Pfarrkirchen.

Schirmherr Bürgermeister Wolfgang Beißmann lobte das tolle Fest, mit Totengedenken, Bayerischen Abend, mit einer riesigen Mannschaft mit vielen helfenden Händen. Immer stünde die Feuerwehr Gewehr bei Fuß, leiste Hilfe bis ins Ahrtal, sei mit einem besonderen Engagement dabei, bei Einsätzen, aber auch beim Dorffest. Er überreichte Geschenke.
In bayerischer Gedichtform hielt Vorstand Bernhard Lechner seine Festrede. Er bedankte sich bei allen Feuerwehrlern und Altershamern sowie allen, die zu diesem gelungenen Fest beigetragen hätten.

Patenverein überreicht Geschenk
Ein Patengeschenk gab es von der Feuerwehr Pfarrkirchen für die Altershamer Wehr. Unter großem Applaus wurde eine Dachfigur aus Ton in Form eines Feuerwehrmannes übergeben.



Ehrungen gab es für die einstige Festbraut Irene Sperl (geborene Wimmer), Berti Asanger (einst Fahnenmutter) und ehemalige Fahnenbraut Christine Moosmüller (geborene Schönhofer). Auch der frühere Vorstand Johann Maier und frühere Kommandant Johann Wimmer wurden besonderes geehrt.

Am Ende des Festtages wurden die Gäste mit Kaffee und selbstgemachten Kuchen der fleißigen Feuerwehrfrauen verwöhnt.

Zum Jubiläumsprogramm gehörte, wie bereits berichtet, eine „Löschparty“ mit DJ Mikesh und ein Kabarettabend mit Gerhard Polt und den Well-Brüdern. Der dritte Abend hatte an der Kirche in Obergrasensee mit dem Totengedenken begonnen. Feuerwehr und Dorfgemeinschaft trafen sich dazu mit dem Patenverein der Feuerwehr Pfarrkirchen sowie Schirmherrn Bürgermeister Wolfgang Beißmann.



Beim kleinen Umzug zur Kirche marschierte feierlich die Trachtenblaskapelle Pfarrkirchen voran, gefolgt von den Festdamen, der Jugend des Vereins, der Altershamer und Pfarrkirchner Wehr. Feuerwehr-Vorstand Bernhard Lechner begrüßte die Anwesenden, insbesondere Domkapitular Pfarrer Dr. Wolfgang Schneider, Schirmherrn Bürgermeister Wolfgang Beißmann, Ehrenvorsitzenden Martin Hofer sen. und Ehrenkommandanten Johann Wimmer, den Patenverein und die Trachtenblaskapelle. Pfarrer Dr. Schneider hob lobend hervor, man unterbreche die Dynamik der Feierlichkeiten mit einem Gottesdienst zum Gedenken an die Verstorbenen. „Voller Respekt und Dankbarkeit blicken wir auf die Menschen, die vor uns lebten.“ Eine Verbundenheit mit jenen, die für die Feuerwehr Altersham etwas getan hätten, bliebe somit.

Stadtrat und Mitglied des Festausschusses Martin Hofer trug die Fürbitten vor. Trauermutter Rosina Wimmer entzündete die Trauerkerze am Altar, die Pfarrer Dr. Schneider segnete. Bei ihrer Ansprache gedachte die Trauermutter der verstorbenen Mitglieder der letzten 40 Jahre namentlich. Mit dem Tod der Menschen verliere man vieles, niemals aber die gemeinsam verbrachte Zeit. Ihr Dienst am Nächsten sei uns Vorbild und Verpflichtung, das Werk in ihrem Sinne fortzuführen. Kommandant Michael Wimmer und sein Stellvertreter Christian Reitberger legten zu Ehren der Verstorbenen einen Kranz beim Kreuz an der Kirche nieder.

Dann bewegte sich eine Karawane von Autos von Obergrasensee zum Festzelt am Schellberg. Mit viel Applaus der bereits anwesenden Festbesucher wurden Jubiläums-und Patenverein beim Einzug begrüßt. Die boarische Band „WissmaNed“ spielte zum Bayerischen Abend auf und sorgte für eine zünftige Stimmung im Festzelt. So dauerte es auch nicht lange und das Zelt füllte sich fast bis auf die letzten Plätze. Nicht lange blieben die jungen Leute sitzen, bald schon reckten sie die Hände hoch und tanzten auf Bänken zu den Hits der Band. Am weitest angereist war eine Gruppe von Feuerwehrmännern und Frauen aus Ramsau.