ARTIKEL der Passauer Neuen Presse
Es war ein Wettlauf mit der Zeit: Atemschutzträger der Feuerwehr haben am Samstag den Bewohner eines in Brand geratenen Hauses in Neuhofen nach schwieriger Suche aus dem alten Gebäude gerettet. Der 82-Jährige wurde bei dem Feuer schwer verletzt. Sein Zustand ist kritisch, teilte die Polizei gestern mit.
Der Großeinsatz für die Feuerwehren beginnt am frühen Abend. Gegen 18.11 Uhr wird Alarm ausgelöst. Passanten nehmen die Rauchentwicklung in der früheren Schreinerei mitten im Ort wahr und setzen den Notruf ab. Zahlreiche Feuerwehren eilen an den Ort des Geschehens. Die Straße durch Neuhofen ist komplett gesperrt. Schnell macht die Nachricht die Runde, dass sich der Bewohner offenbar noch in dem Haus befinden soll.
Während die Kollegen vor dem Eingang Äste von Bäumen beseitigen, um mehr Platz für den Einsatz zu haben, und auch mit Einsatz der Drehleiter die Löscharbeiten angehen, suchen Atemschutzträger der Feuerwehren fieberhaft Raum für Raum ab. Es ist nicht nur ein belastendes, sondern auch sehr schwieriges Unterfangen, da der Zugang in das alte Gebäude und zu den Zimmern teilweise mit vielen Dingen zugestellt ist, wie ein Feuerwehrmann sagt.
Etwa 40 Minuten nach Eintreffen der Feuerwehren gelingt es den Einsatzkräften aber, den Mann ausfindig zu machen und ins Freie zu tragen – offenbar schwerst verletzt, aber am Leben. Dort wird der 82-Jährige vom BRK in Empfang genommen. Die Rotkreuzler und ein Notarzt kümmern sich sofort um ihn. Später fliegt ein Rettungshubschrauber den Mann zur weiteren Behandlung in eine Klinik.
Die Löscharbeiten der Feuerwehr, die den Dachstuhl öffnen muss, damit die Flammen gezielt bekämpft werden können, dauern bis etwa gegen Mitternacht. Dann wird auch die Hauptstraße wieder freigegeben. Die Verbindungsstraße nach Nöham bleibt angesichts des Zustands des Hauses, das wohl abbruchreif ist, wohl noch gesperrt.
Schwerstarbeit leisteten die Atemschutzträger der verschiedenen Wehren. Sie kämpften sich im Dunklen, bei Rauch und hohen Temperaturen von Raum zu Raum, um den Bewohner zu finden. 30 Minuten, so sagt man, kann dies ein gut trainierter Feuerwehrmann aushalten. „In dieser Situation waren es vielleicht 20 bis 25 Minuten“, erklärt Niedermeier. Und zur körperlichen Belastung kommt die psychische hinzu. „Das belastet natürlich alle, wenn man nicht weiß, ob sich eine Person in einem Haus befindet, in dem es brennt“, sagt der Kreisbrandmeister.
Bis etwa Mitternacht waren die Feuerwehrleute beschäftigt. Aktive aus Neuhofen und Postmünster hielten bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags Brandwache.