ARTIKEL der Passauer Neuen Presse vom 05.07.2008
Lichterloh brannte es auf dem Hof in Brandl. Ein Stadel
war nicht mehr zu retten.
Den Feuerwehrleuten gelang es aber, die anderen
Gebäude vor
den Flammen zu schützen. (Foto: Huber)
Von Gerhard Huber
Postmünster.
Sirenengeheul kündete in der Nacht auf den gestrigen
Freitag das Unheil an: Auf einem Vierseithof im Weiler Brandl (zwischen Schalldorf
und Neuhofen) war gegen 1.30 Uhr Feuer ausgebrochen. Der Holzstadel, der zum
Lagern von Getreide und Heu sowie zum Unterstellen von landwirtschaftlichen
Maschinen diente, brannte völlig ab. Die Kriminalpolizei Passau, welche
die Ermittlungen aufgenommen hat, geht von einem Schaden bis zu 150 000 Euro
aus.
Obwohl die alarmierten Feuerwehren blitzschnell am Ort des Geschehens eintrafen,
war der Stadel nicht mehr zu retten. Deshalb konzentrierten sich die Aktivitäten
der Einsatzkräfte darauf, ein Übergreifen der Flammen auf die angrenzenden
Gebäude zu verhindern. Dies gelang bei dem wenige Meter entfernten Viehstall
problemlos, so dass die Tiere nicht evakuiert werden mussten. Mehr Kopfzerbrechen
bereitete da schon der Schutz des direkt neben dem Brandherd liegenden Nebengebäudes.
Dieses wurde zwar etwas in Mitleidenschaft gezogen, weil das Feuer kurz auf
den Giebel übersprang, doch im Großen und Ganzen konnten es die
Feuerwehren retten.
Rund zwei Stunden dauerte der Kampf gegen die Flammen. Im Einsatz waren dabei
neun Feuerwehren: Schalldorf, Pfarrkirchen, Postmünster, Neuhofen, Gangerbauer,
Nöham, Altersham, Linden und Eggenfelden. Das BRK war ebenfalls vor Ort
und musste auch eingreifen: Ein 24-Jähriger zog sich leichte Brandwunden
zu. Er hatte vor dem Eintreffen der Helfer versucht, zusammen mit den Hofbesitzern
und Nachbarn die Maschinen aus dem brennenden Stadel zu bergen. Tatsächlich
gelang es ihnen, die meisten Fahrzeuge noch ins Freie zu bekommen und damit
zu retten.
Geklärt scheint bereits die Ursache: Die Kripo schließt nach dem
jetzigen Sachstand Brandstiftung aus. Vielmehr geht sie von einer Selbstentzündung
aus. Das heißt, im vermutlich feuchten Heu hatte ein Gärprozess
zur Entstehung von Hitze geführt, die schließlich den Ausbruch des
Feuers auslöste.
Gegen 3.30 Uhr früh waren die Löscharbeiten beendet. Alle Feuerwehren
kehrten zurück zu ihren Standorten, bis auf eine: Die FFW Schalldorf,
zu deren Bezirk Brandl gehört, musste noch Brandwache halten - für
den Fall, dass versteckte Glutnester Probleme bereiten.