ARTIKEL der Passauer Neuen Presse vom 06.10.2008
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Großeinsatz am Pfarrkirchner Stadtplatz: Eine Vielzahl
von Feuerwehrleuten rückte mit ihren Fahrzeugen an, um den Brand auf dem
Dachboden eines Hauses zu bekämpfen und Schlimmeres zu verhindern. (Foto:
Wanninger)
Von Christian Wanninger
Pfarrkirchen. Sirenengeheul hat gestern Morgen die Menschen in der Kreisstadt
und Umgebung beim Frühstück begleitet oder aus dem Schlaf gerissen.
Gegen 6 Uhr hatte ein Bewohner des Hauses am Stadtplatz 6 starke Rauchentwicklung
im Treppengang entdeckt und sofort Alarm geschlagen. Rund 90 Feuerwehrleute
und zahlreiche Kräfte vom Roten Kreuz rückten an, um das Feuer
auf dem Dachboden zu bekämpfen und weiteren Schaden zu verhindern. Zum
Glück endete das Ganze glimpflich. Keiner der Betroffenen kam zu Schaden.
Wenn mitten in der Stadt ein Feuer gemeldet wird, dann kann es brenzlig werden.
So reagierte auch gestern die Polizei sofort mit Alarmstufe drei, als um 6.05
die Mitteilung eines Mannes einging, wonach das Treppenhaus eines Gebäudes
am Stadtplatz voller Rauch sei. Mitglieder der Wehren aus Pfarrkirchen, Reichenberg,
Untergrasensee, Altersham und Waldhof sowie Bad Birnbach und Postmünster
rückten an.
Als erstes brachten sie die Bewohner in Sicherheit, die allesamt rechtzeitig
ihre vier Wände verlassen konnten. 13 Menschen wurden nach Angaben des
BRK, das mit 16 Einsatzkräften, vier Rettungsfahrzeugen und einer schnellen
Einsatzgruppe vor Ort war, evakuiert und betreut. Darunter war laut Polizei
auch ein sechsjähriges Mädchen. Alle kamen mit dem Schrecken davon.
Das eigens für die Betroffenen aufgebaute Notfallzelt der Feuerwehr musste
nicht mehr als vorübergehende Bleibe dienen. Die Einwohner kamen im Foyer
des Rathauses unter, wo kurzerhand Tische und Stühle aufgestellt worden
waren. Bürgermeister Georg Riedl und das BRK versorgten alle mit Getränken
und Essen.
Unterdessen bekämpften die Feuerwehrleute den Brand. Atemschutzträger
drangen in das Haus vor, zwei Drehleitern kamen zum Einsatz. Mehrere verkohlte
Gegenstände wurden aus dem Dachboden auf den Stadtplatz gebracht. Um zu
möglichen Glutnestern vorzudringen, wurde unter großem Lärm
das Blechdach aufgeschnitten. Nach rund zwei Stunden - in dieser Zeit war der
Stadtplatz komplett gesperrt - war alles vorbei. Langsam zogen die Fahrzeuge
ab, die Feuerwehrleute begannen mit den Aufräumarbeiten.
Wie es zu dem Brand unterm Dach des Hauses am Stadtplatz 6 gekommen war, stand
gestern bei Redaktionsschluss noch nicht fest, Angaben zur Ursache gab es keine. „Die
Ermittlungen laufen noch“, sagte Vize-Polizeichef Stephan Goblirsch.
Den entstandenen Sachschaden beziffert er auf rund 30 000 Euro.